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Bornländer Wolfswarner



Es war eine kalte Winternacht, in dem ich in einem kleinen Bornländer Gehöft Unterkunft fand. Ich war den Tag über gewandert und freute mich, bei einer heißen Suppe den Geschichten dieser Gegend zu lauschen. Entspannt schaute ich in das knisterne Feuer, als mit einem Male ein unheimliches Geheule vom Dach aus zu hören war.
Ich sprang auf. Sofort war alle Müdigkeit von mir gefallen. Doch der Hausherr beruhigte mich, es sei nur der Wolfwarner. Von solch einem Dinge hatte ich bisher nie gehört und so erzählte er mir folgende Geschichte:
"Vor langen Jahren wollte ein reicher Fürst sein Anwesen vergrössern lassen, auf dass einjeder erkenne, wie reich er sei. Die Arbeiter mussten Tag und Nacht arbeiten und Lohn gab es kaum. In ihrer Wut mauerten sie in einer Wand eine leere Flasche ein. Immer wenn der Wind pfiff, gab die Flasche ein Heulen von sich. Der Fürst glaubte an einen Fluch, bekam es mit der Angst und zahlte einen guten Lohn.
Doch auch in den folgenden Jahre, stets im Winter, wenn der Wind aus einer bestimmten Richtung kam, hob das Heulen wieder an. Und mit dem Heulen kamen die Wölfe.
Der schlaue Fürst bemerkte dann bald, dass es einen Zusammenhang zwischen Temperatur, Windrichtung und dem Erscheinen der Wölfe gab. Und da seine Untertanen oft von Wölfen angegriffen wurden, ordnete er an, dass einjedes Gehöft in seinem Reiche eine derartige Flasche eingebaut bekomme.
Und so wissen wir, dass wenn das Heulen der Flasche ansetzt, die Wölfe nicht mehr weit sind und wir können uns rechtzeitig in unsere Hütten begeben."




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