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Weidener Kuhtanz



Eine interessante Art des Tanzes sah ich in Baliho. Dort wurde der sogenannte Weidener Kuhtanz aufgeführt.
Es handelt sich dabei um einen Tanz, der sowohl allein, zu zweit und auch in der Gruppe durchgeführt werden kann.

Die Kuh ist schuld Der wichtigste Unterschied zum herkömmlichen Tanz ist die scheinbare Unabhängigkeit vom Takt. Bewegen sich die Tänzer normalerweise zum Takt der Musik, so scheint es hier eine Art Kampf zwischem den Tänzern und den Musikern zu geben: Durch unrythmischens stampfen mit den Füßen wird seitens der Tänzer versucht, die Musiker aus dem Takt zu bringen. Unterstützt wird die durch willkürlich ausgestoßene Laute wie "Aiihieee" oder "Yapooohhh". Insgesamt wird während des Tanzes das Verhalten von Kühen nachgeahmt.

Die einzelnen Schritte sind sehr variantenreich und hängt von der Anzahl der Tänzer ab:

Der einzelne Tänzer fängt mit Sprüngen an, welche im Laufe des Tanzes zu heftigem Stampfen mit dem rechten Fuß werden. Der linke bleibt dabei an Ort und Stelle, so daß der Tänzer sich im Kreis dreht. Eine Variante dieses Schrittes ist es, in der rechten Hand einen Bierkrug zu halten und den Inhalt auf die angrenzenden Anwesenden zu verteilen. Hier wird eindeutig das Urinieren eines Bullen imitiert, der versucht, sein Revier abzugrenzen. Man kann dies auch durch die Tatsache belegen, daß die so markierten Tänzers sich schnell aus der Umgebeung des Tänzers entfernen.

Beim Tanz zu zweit gibt es eine Grundstellung, bei der der umfangreichere der beiden Partner den schlankeren in eine Art "Schwitzkasten", ähnlich wie beim Ringen, nimmt.
Nun gibt es mehrere Variationen während des Tanzens:
Das "Wedeln":
Hierbei agieren die Tanzpartner wie eine Kuh, die mit ihrem Schwanz versucht, Fliegen von ihrem Körper zu vertreiben. Die Partner fassen sich einander gegenüberstehend an einer Hand, während mit der anderen der Partner umklammert wird. Die Köpfe werden in die den ausgestreckten Händen entgegengesetzten Richtung gehalten. Durch wildes auf- und abbewegen der Arme wird das Wedeln dargestellt.

Die "Gefangene Kuh":
Die Grundstellung ist dieselbe. Allerdings ist die Schrittfolge erheblich komplexer. Das Tanzpaar rennt wild durch den Raum. Dann tun die Tänzer so, als hätte ihnen jemand ein Lasso um die Beine geworfen. In schnellen und kurzen komplexen Schritten werfen sich die beiden dann zu Boden. Eine weitere Variante ist, daß einer der Einzeltänzer nach dieser Aktion "Aiihieee" ruft.

Die "Kranke Kuh":
Auch hier ist die Grundhaltung identisch. Hier wird eine kranke Kuh nachgespielt. Die Bewegungen sind fließend, so daß der Eindruck des Torkelns entsteht. Dabei wird versucht, möglichst viele andere Paare zu berühren. Bei der Berührung wird die gespielte Krankheit übertragen, so daß das andere Paar ebenfalls zu torkeln anfängt. Je Stärke der Krankheit wird durch die Heftigkeit des Torkelns dargestellt.

Im Gruppentanz können alle bereits beschriebenen Tanzstile einzeln oder auch kombiniert getanzt werden. Namentlich sei nurnoch die ?verdurstende Herde? genannt. Alle Tänzer stürzen während des Tanzens auf ein Kommando hin zur Theke um dort Unmengen von Bier zu trinken. Meist ist diese Kommando "Freibier".

Schlußendlich sei noch erwähnt, daß professionelle Tänzer auch den Geruch von Kühen und deren Exkrementen annehmen. Es ist zu bezweifeln, daß dieser Tanz in höfischen Gefilde Einzug erhalten wird.




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