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Travians Abschiebdsbrief



Allerliebste Alanna,

der Tod grinst auf einen jeden von uns herab, verfolgt uns unabdingbar, will uns stets an der Verwirklichung unserer Ziele hindern
Doch in den letzten Monden ist mir - nicht zuletzt durch meine aufkeimende Honoration Eurer Lebenseinstellung - bewusst geworden,, welche Bedeutung es hat, den eigenen Tod in die Waagschale der Ziele, die es zu erreichen und der Ideale, die es zu verteidigen gilt, zu werfen
Ihr lest diese Zeilen in der Gewissheit, mich vom Antlitz Deres verbannt zu haben. Wahrscheinlich habt Ihr kurzen Prozess gemacht, habt die Unsicherheit Eurer Gefühle zu mir in einen kalten Stoß aus blankem Stahl verwandelt.
Verstanden habt Ihr dennoch nichts. Was Euch bleibt ist eine schwache Ahnung und die ewige Erinnerung an mich. So, wie die Zwölf Verschwörer den Erstgeborenen und Alleinigen Herrscher gefällt haben, so habt ihr auch mich getötet. Dass es Euch nie eingeleuchtet hat, welche Vision der Purpurne Gott den Wissenden eingibt, anstatt dass ER seine Diener knechtet und züchtigt, wie es die übrigen Verräter tun.
Närrisch scheint mir inzwischen der Gedanke, dass Ihr und Eure Gefolgschaft trotz des Almadinen Auges in Eurer Mitte gute Bundesgenossen abgegeben hättet. Inzwischen sind alle Pläne verwirklicht - auch ohne Eure Hilfe. Ihr ward eine Herausforderung, keine Frage, doch letztendlich zu sehr in Eurem eigenen Kerker der Prinzipien gefangen.
Hier endet euer aller Reise. Es gibt keine Spuren mehr, die wir hinterlassen haben. Unser Werk ist vollendet, der Plan auf dem Weg zur Verwirklichung. Und ihr alle werdet nicht daran teilhaben können, denn niemand von euch nahm unser Angebot an. Die Neue Ordnung wird sich nicht an eure Taten erinnern, die Meisterin sich nicht eures Geschickes annehmen. Ihr werdet vergehen - und ich werde lachen in meinem Grab, wenn ihr erkennt, dass ihr auf der falschen Seite kämpft.
Dieser Brief ist mein Testament und mein Abschied an Euch, Alanna. Ein Toter ist solange gegenwärtig, wie noch Menschen seiner gedenken. So gehe ich mit einem Lächeln dahin, meine Seele wird warten auf die Stunde der Entscheidung.
Ich selbst habe noch immer jenen Tag in meinem Geist, als ich - im nächtlichen Regen stehend - das erste Mal in Eure dunklen, blauen Augen schaute. Die nordische Schönheit, der Hauch von Unsicherheit in Eurem entschlossenen Gesicht - all dies zeugte von Eurer Kraft, noch mehr Schmerz, Leid und Trauer aufnehmen zu können.
Wir werden uns nicht wiedersehen, Alanna. Wenn es gelungen ist, die Feste der Fünften Sphäre zu stürmen, werdet Ihr im Staub kriechen. Gelingt es uns nicht, werdet Ihr mir sicherlich nicht in die Niederhöllen folgen - auch wenn Ihr unser Spiel gut mitgespielt habt, das sei unbenommen. Seid versichert, dass wenngleich auch viel Gaukelei zu unserem Vorteil war, Euer Seelenheil sehr wohl auf dem Spiel gestanden hatte. Doch glaube ich nicht, dass Ihr anders als unter Phantasmagorien in der Lage wäret, Euch mit der wahren Gestalt der Welt auseinander zu setzen.
Genießt die letzten Monate unter der Praios-Scheibe. Ruht euch aus und wartet auf das unabdingbare Schicksal. Ich weiß, ihr werdet suchen - suchen wie Falken. Ihr werdet forschen - forschen wie Ratten. Und ihr werdet kämpfen - kämpfen wie Löwen. Doch den Sieg, den werden wir haben. Denn wir haben uns vorbereitet, wir haben geplant, wir haben exekutiert.
Wir wissen, dass die Opfer, die wir gebracht und die wir dargebracht haben, nicht umsonst gewesen sein werden. Könnt ihr dies auch von euren Opfern behaupten?
Wenn ihr alles seid, was die Zwölfgötter aufzubieten haben, dann versteht ihr vielleicht auch, weshalb ich mich zu solchen Worten hinreißen lasse.

Wie wenn auf einmal in die Kreise,
Der Freunde, mit Gigantenschritt,
Geheimnisvoll nach Geisterweise,
Ein ungeheuer Schicksal tritt!

Ich verspreche euch - euer ungeheuer Schicksal ist gerade erst dabei, Gestalt anzunehmen!

Einen letzten Kuss an Euch, Alanna, auf dass er Euch Erinnerung sein mag im Dunkel, wenn das Licht der Zwölfgötter nicht mehr sein wird und Ihr um Gnade fleht.


Travian von Berlen,

Grangor, im Rahja 1017 BF


Post scriptum: Habt Dank dafür, dass ihr Euch tatsächlich des "Gastes" angenommen habt. Es war in der Tat ein persönliches Meisterstück meinerseits, Lucianus am (Un-)Leben zu lassen. Man darf sich nie aller Möglichkeiten berauben, war er doch der einzige Schlüssel, um diesem widerwärtigen Plagegeist beizukommen.
Nicht, dass es letztlich etwas an meinem persönlichem Schicksal geändert hat - aber bevor ich Rayo Brabaker den Sieg gönne, lasse ich ihn doch lieber Euch zuteil werden, werte Alanna. Und vor allem kann er nun nicht wissen, ob ich tatsächlich geschlagen bin - ein Trumpf jenseits meines Todes, der für mich eine vollendete Nutzung aller Möglichkeiten darstellt.




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