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Fahrt auf der "Schmetterlingswelle" von Brabak nach Grangor



Am 11 Ingerimm 24 Hal war es endlich soweit: Wir konnten die verfluchte Stadt Brabak endlich verlassen. Zusammen mit dem Erzwissensbewahrer Abelmir von Marvinko schifften wir uns auf den horasischen Einmaster "Schmettelingswelle" ein. Wir hofften auf eine ruhige Fahrt.
Diese hatten wir wahrlich auch in den ersten Tagen. Wir nutzen unsere Zeit und führten viele erbauliche und lehrreiche Gespräche mit dem Erzwissensbewahrer. So erfuhren wir, dass es sich beim dem Buch "Am 50ten Tore ", das Sanfir aus der Brabaker Akademie entwendet hatte, um eine schlechte Kopie mit offensichtlichen Fehlern handelte. Uns wurde aber auch in Aussicht gestellt, in eine orginalgetreue Abschrift Einblicke zu erhalten.
Tage vergingen und Drol kam in Sicht. Doch diese Stadt konnten wir nicht anlaufen, da dort die schwarze Flagge wehte. Irgendeine schwere Krankheit war dort ausgebochen. Die Herrin PERaine möge den Erkrankten gnädig sein ! So waren wir dazu gezwungen, unseren Weg auf dem Wasser fortzusetzen. Die Capitanja schlug als nächsten Hafen Grangor vor. Welch eine glückliche Wendung! war das doch das nächste Ziel unserer Reise. Doch die Überraschungen nahmen kein Ende:
Am 21 Ingerimm hatte Gulmartock entdeckt, dass sich noch ein weiterer Passagier an Bord befand. Diesen jedoch hatten wir nicht zu Gesicht bekommen. Es handelte sich um Andran Atreju Patras, eben jenen Söldner, der uns bei den schrecklichen Ereignissen in der Gorischen Wüste hilfreich zur Seite gestanden hatte. Er hatte sich von den Strapanzen geistig nie erholt, oder um es anders zu sagen, er war verrückt geworden !
Sanfir und Gulmartock waren die ersten, die mit ihm sprachen. Sie versuchten -vermutlich auf die ihnen eigene tölpelhafte Art- Informationen von ihm zu erhalten, insbesonders über den Grund seiner aktuellen Reise. Doch sie erfuhren nichts. Dananch baten sie Lian und mich, mit ihm zu reden. Wir besuchten ihn am nächsten Tag, doch auf unser Klopfen reagierte niemand. Er mochte wohl schlafen. So warteten wir einige Stunden und versuchten es erneut. Als abermals keine Antwort auf unser Klopfen kam, öffnete ich die Tür. Seine Kabine war verlassen, von Andran keine Spur. Merkwürdig war allerdings die Tatsache, dass alle seine Habseligkeiten noch in der Kabine lagen. Lian fand einen Brief, den er öffnete und stumm an mich weitergab:

Ehemalige Gefaehrten
Hier endet unsere Behkantschaft. Ich kann die Stimmen nicht mer allein ertragen.
Schade das ihr meine Begleitun nicht wuenscht
Viel erfolg bei euren Geschaeften

ANDRA ATREJO PATRASS



Was mochte er nur getan haben ? Sofort durchsuchten wir das Schiff, selbst die Capitanja ließ die Frachträume durchsuchen. Doch von Andran keine Spur. Gulmartock bestand auf eine magische Untersuchung der Kabine, konnte aber keine Hinweise entdecken. Andran musste in der Nacht über Bord gegangen sein. Die Nachtwache hatte allerdings nichts beobachtet...Wir mussten davon ausgehen, dass Andran tatsächlich den Sprung in die Fluten gewagt hat, um endlich Ruhe in seinem Kopf zu erlangen.
Zu seinen Ehren versammelten wir uns am Abend auf Deck und beteten:

Hoher Herr EFFerd !
Wir, die wir hier auf der "Schmetterlingswelle" versammelt sind, bitten Dich, erbarmen mit unserem Gefähreten Andran Atreju Patras zu haben. In seinem verwirrten Zustand ist er über Bord dieses Schiffes gegangen. Wir bitten Dich, Dich seiner anzunehmen und zu erretten.
Herr, mit diesen Gaben bitten wir um Deine Gnade.

Und während ich an der Reling stand und zusah, wie die Opfergaben in den unergründlichen blauen Tiefen des Meeres versanken, machte sich Unruhe auf dem Schiff breit:
In der untergehenden Sonne zeichnete sich am Horizont der Umriss eines viermastigen Schiffes ab. Sonfort wurden Schauergeschichten über Geisterschiffe laut. Gulmartock vermutete gar das Schiff des Seelensammlers, von dem im Aventurischen Boten geschrieben stand. In seiner überheblichen Art bestand er auf einen Kurswechsel und wollte -alleine!- den Kampf gegen dieses Schiff wagen. Alanna jedoch schlug einen Weiterfahrt oder sogar Flucht vor, da das Risiko solch einer Begegnung zu hoch sei. Sofort kam es erneut zu einem unschönen Streit zwischen den beiden. Ich sah mich dazu gezwungen, zum Wohle der Moral auf de Schiff dazwischen zugehen. Eine Ohrfeige meinerseits brachte Alanna dann auch schnell wieder zu Sinnen. Ich hoffe allerdings, das nächste Mal das Umfeld anders ist, damit unser Unruhe stiftende Magier endlich die Lektion erhält, die ihm zusteht. Seine ständigen Eskapaden und seine auf sich selbst fixierten, unabgesprochenen Alleingänge werden zusehends eine Belastung für die gesamte Gruppe
Über diese Aufregung war der dunkle Segler in Vergessenheit geraten, doch in der eingebrochenen Finsterniss waren seine Konturen auch mit dem Fernrohr der Capitanja nicht mehr auszumachen.
Die restliche Fahrt verlief friedlich, und so errichten wir am 4 Rahja das Örtchen Nervuk, das zwei Wegstunden von Grangor entfernt liegt. Die Capitanja wollte hier ihre Ware löschen, da der Hafen von Grangor wegen der jetzt stattfinden Warenschau und des Maskenfests zu voll wäre und auch die Gebühren erhöht worden sein.
So gingen wir von Bord...




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